2,5 Stunden. 11 Musiker. 1400 Gäste.

Die feierliche Urkundenübergabe an die ausgelernten Meister war nicht nur für die  frischen Friseur-, KFZ-, Feinwerkmechaniker- und Fleischermeister ein besonderes Ereignis. Auch für uns als Band stand Herzklopfen und Adrenalin auf dem Programm. Ein Event dieser Größe und Relevanz setzt intensive Planung bis ins letzte Detail voraus. Von der Songauswahl über den Soundcheck, den Ablauf und das Licht bis hin zur Wahl der Krawatte muss alles sitzen.

Die Vorbereitung

Schreiben der Arrangements für die Band, Terminfindung für die anstehenden Proben, Absprachen mit dem Veranstalter, Auswahl von Outfit und Frisur (ganz besonders wichtig für die Männer der Band) und, und und….Damit auf der Bühne an alles gedacht ist und sich wirklich jeder auf die Musik und die Show fokussieren kann, wird alles andere im Vorhinein besprochen und durchdacht. Bereits Wochen vorher starteten dementsprechend auch die Proben mit der Vollbesetzung, um die speziell auf die Wünsche des Veranstalters angepassten Medleys perfekt performen zu können.

24 Stunden vorher

Einen Tag vor der großen Show treffen sich alle Beteiligten und Organisatoren in der Halle 39 in Hildesheim. Der Ort, an dem schon in wenigen Stunden die offizielle Zeremonie beginnen wird. Der Begriff Halle wird dem feierlich hergerichteten Saal mit den hohen Decken, einem roten Teppich und der großzügigen Bühne allerdings kaum gerecht. Ein komplettes Team, bestehend aus Ton- und Lichttechnikern, Organisatoren, dem Moderator, den Rednern, uns und noch vielen weiteren Personen stehen hinter diesem bevorstehenden Ereignis. Für den reibungslosen Ablauf unsererseits heißt es nun Soundcheck und Generalprobe. Mehrere Male spielen wir die komplette Show durch, damit Licht, Bild, Ton und Ablauf eingestellt werden können. Nach zwei Stunden sind wir fertig. Die Vorfreude steigt.

60 Minuten vorher

Wir beziehen unseren Backstagebereich. Es herrscht eine gewisse professionelle Ruhe während die restlichen Handgriffe am Hemd, dem Make-Up und der Frisur getätigt werden. Denn auch die Optik muss stimmen. Jeder ist nun in seiner eigenen Routine. Für den einen bedeutet die Zeit kurz vor dem Auftritt ein Moment der Ruhe und Entspannung auf dem Sofa. Der andere nutzt sie, um gedanklich nochmal alles durchzugehen. Die Instrumente werden gestimmt, die Stimmen geölt und die Spannung steigt mit jeder weiteren Minute. Laut dem Programm wird unser erster Slot mit unserem Opening- Medley eine halbe Stunde nach dem offiziellen Beginn der Veranstaltung starten. Es ist alles vorbereitet und von uns aus gesehen kann es nun endlich losgehen.

Veranstaltungsbeginn

Endlich geht es los! Der Moderator betritt die Bühne und alle Gäste klatschen gespannt. Die Begrüßung erfolgt und zwei offizielle Reden werden gehalten. Hinter der Bühne stehen wir und alle anderen Personen, die für den reibungslosen Ablauf zuständig sind. Ein Bildschirm zeigt uns hinten, was vorne auf der Bühne geschieht, sodass wir genau wissen, wann wir dran sind. Man spürt eine generelle Anspannung, die in der Luft liegt. Haben sich die Proben und wochenlangen Planungen gelohnt? Wird alles so ablaufen, wie wir uns das vorgestellt haben? Können wir das Publikum begeistern?

Let’s celebrate!

Violistin, Cellistin, Posaunist, Trompeter, Saxophonist, Schlagzeuger, Gitarrist, Bassist, Pianist und Sängerin betreten die Bühne. Die Luft ist zum Schneiden dünn. Sängerin Lilly Karacay hat sich vorne in der Mitte der gigantischen Bühne positioniert. Sie wird den Opener „Feeling Good“ performen. Klaviertöne und die Violine erklingen mit „As Time Goes By“ während das Licht im Saal gedimmt wird und der Fokus nun auf den Solisten liegt. Nach der dynamischen Ballade, die sich bis zum Ende immer weiter steigert, wechselt der Song nun zum groovigen „Celebration“. Inhaltlich passt das natürlich super. Sängerin Nummer zwei Isabelle Nagel betritt klatschend die Bühne und gemeinsam feuern die Vocalistinnen das Publikum zum Mitmachen an. Der erste Auftritt findet seinen Höhepunkt mit dem allseits bekannten Gute-Laune-Hit „Uptown Funk“ von Bruno Mars und rundet diesen perfekt ab.

Don’t Stop ’Till You Get Enough

Die offizielle Urkundenübergabe hat begonnen. Nacheinander werden die frischen Meister einzeln und persönlich auf die Bühne gebeten, um ihr wohlverdientes blaues Zeugnis stolz in Empfang nehmen zu dürfen. Wir beobachten das emotionale Geschehen wieder als Live-Übertragung auf dem Bildschirm hinter der Bühne. Dann kommt der nächste Auftritt unsererseits. Ein Medley mit Songs von James Brown und „This Is A Man’s World“ bringt nicht nur uns Musiker zum Mitgrooven und Klatschen, sondern auch das Publikum. Im Anschluss performen wir einen Mix von den bekanntesten Jackson 5-Titeln wie „I Want You Back“, „Don’t Blame It On The Boogie“ und „ABC“. Weiter ging es mit dem Klassiker „Upside Down“, den wir wir mit einem Lauf durchs Publikum starteten. Mit einem fetzigen Saxophonsolo, Posaunensolo und Songs wie September ist für jeden etwas dabei. Es war ein Feuerwerk der Gefühle: Spaß, Euphorie, Leidenschaft und ein bisschenn Coolness. Wir bekamen einfach nicht genug und spielten, wie die Jackson 5 es zu singen pflegten – „Don’t Stop ’Till You Get Enough“.

Come Alive

Das Highlight war jedoch das Ende der Veranstaltung. Als schließlich alle Meister ihre Zeugnisse in den Händen hielten, durften wir noch ein letztes Mal die Bühne betreten. Der Raum war dunkel, nur zwei Spots auf Lilly und Isa, die den Soundtrack „Come Alive“ anstimmten. Eine ruhige aber rhythmische Nummer mit einer klaren Message: Tu, was du tun willst und höre niemals auf zu träumen. Während sich der Song immer weiter steigerte, sammelten sich die Meister nach und nach auf der Bühne vor uns. Jeder hielt ein blaues Knicklicht in der Hand, welche in der Summe eine zauberhafte Stimmung im Saal bewirkten. In der Mitte des Songs kam es dann schließlich zum absoluten Höhepunkt: Ein musikalischer Abschlag, der von einem Feuwerkregen hinter uns und zwei riesigen Fontänen neben der Bühne unterstützt wurde. Als wäre das noch nicht genug Gänsehaut, platzten über unseren Köpfen mehrere Konfetti-Kanonen, die einen goldenen Regen über die gesamte Bühne, die Meister und schließlich bis in die ersten Zuschauerreihen verursachten. Es war magisch.

Danke!

Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis, wenn man als Band bei solchen großen Momenten dabei sein kann und es schafft, mit seiner Musik für das gewisse Etwas zu sorgen. Wir wünschen den Meistern alles Gute für ihre weitere berufliche Zukunft und bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit mit dem Team von Das Handwerk und allen, die bei der Umsetzung dieses großartigen Events beteiligt waren.